Kitz-Alp-Bike | Sa 03.07.21 | Brixen im Thale| 08.00 Uhr
23. Kitz-Alp-Bike 2019Fotos SportografFotosVideoInfosErgebnisse ErgebnisseFrauen Extreme82 km|3600 Hm (7Klassierte)1. Priller Tanja 5:37.45,32. Morvillo Bianca 5:46.40,23. Griner Annette 6:07.33,27. Hense-Simenko Roswitha 7:07.58,0 Männer Extreme67 km|3100 Hm (187 Klassierte)1. Lakata Alban 3:56.50,12. Raggl Gregor 3:57.13,83. Markt Karl 3:58.20,2112. (7.) Hofer Willi URC-Ötztal 5:28.52187. Pielmeier Alexander 7:59.08,3
Die letzten 200 Höhenmeter zur Choralpe führen senkrecht bergauf entlang der Skipiste.
Der 25. KitzAlpBike-Marathon war ein mehr als würdiges Silber-Jubiläum. Leichte Streckenadaptierungen, die Austragung der Staatsmeisterschaften und das erste Event nach monatelanger Coronapause überhaupt, garniert mit Top-Rennwetter - das waren die Zutaten dieses unvergesslichen KitzAlpBike-Tages 2021. Mehr als 600 aktive Teilnehmer, über 250 frewillige Helfer und rund 1.000 Zuschauer an der Strecke verwandelten den Marathon zu etwas ganz besonderem.
Kitz-Alp-Bike | Sa 29.06.19 | Brixen im Thale| 09.00 Uhr
23. Kitz-Alp-Bike 2019Fotos SportografInfosErgebnisseErgebnisseFrauen Medium Plus46 km|2000 Hm (14Klassierte)1. Koller Lena (A) 4:15.132. Kindlhofer Tina (A) 4:32.473. Aufinger Marion (A) 4:38.2512. (4.) Pesta Victoria 5:47.35Männer Extreme67 km|3100 Hm (156 Klassierte)1. Krenn Wolfgang (A) 3:58.082. Kleiber Andreas (D) 4:00.343. Brandl Alexander (A) 4:02.4942. (11.) Hofer Willi (URC-Ötztal) 5:20.10148. Brunner Alexander (D) 8:08.32
Kurz nach der Wiegalm, anschließend beginnt die Abfahrt ins Spertental auf dem Harlassang-Trail. | Foto: Sportograf.com
Die KitzAlpBike startet erstmals in Brixen im Thale und verkürzt die Anfahrt mit dem Auto für jene die aus Wörgl kommen unwesentlich um ein paar Minuten.
Der Radiosprecher gibt Entwarnung, heute Samstag ist mit maximale 34 Grad Celsius, der kälteste Tag des Wochenendes zu erwarten.
Alles was sich regelmäßig wiederhlolt, auch wenn die Abstände groß sind, wird in Tirol zur Tradition. Deshalb stehen Victoria und ich, aus Tradition, zum zweiten Mal gemeinsam mit großer Vorfreude am Start. Victoria hat sich jetzt doch für die Runde Medium Plus (55 km / 2600 Hm) angemeldet und ich für die Runde Extrem (67 km / 3100 Hm). Wenn sie sich Zeit lässt und ich mich beeile sollten wir im Ziel zeitlich nicht weit auseinanderliegen.
Das Startgeld ist auch für die Spätentschlossenen, am Renntag um € 50,- inklusive T-Shirt, schmerzfrei finanzierbar und das Service unterwegs bei den Labestationen ist konkurenzlos. Wie bei den Profis werden je nach Geschmack Trinkflaschen mit Wasser oder isotonischem Getränk gereicht. Die leckeren kernlosen Melonen, für die jeder länger stehen bleibt als ihm lieb ist, gibt es auch dieses Jahr wieder.
Die fünf angebotenen Routen bleiben großteils unverändert, nur die letzten zehn Kilometer führen jetzt crosscountryartig über drei höhere Wellen zurück nach Brixen im Thale zu Start und Ziel und enden nicht wie früher in Klausen bei der Talstation der Fleckalmbahn, nach dem langen Downhill von der Ehrenbachhöhe über den Fleckalm-Trail.
Bis auf die Light-Strecke starten alle TeilnehmerInnen um Punkt 09.00 Uhr gemeinsam. Der Stau zu Beginn ist deshalb vorprogrammiert aber undramatisch und ungefährlich weil es kurz nach dem Start bereits bergauf geht. Nach zehn Minuten Bergfahrt kann jeder sein Tempo ohne Behinderung einschlagen und die gesparten Körner verschießen. Die extrem steile Auffahrt zur Choralm führt wie jedes Jahr durch einen Spalier anfeuernder Zuschauer ähnlich wie bei großen Radrennen der Profis. Alle Streckenabschnitte sind aufgrund der letzten Tage, ohne Regenfälle und großer Hitze, staubtrocken. Die schnellen kurvigen Streckenabschnitte auf den Forststraßen bergab sind deshalb sehr gefährlich, auf den Trails aber kein Problem.
Das crosscountryartige Finish auf den letzten Kilometern macht das Rennen für viele TeilnehmerInnen spannend. Leider hat sich Victoria die neue Strecke nicht angesehen und ärgert sich über ihre schlechte Vorbereitung. Ihr Kopf hat das Rennen, nach der Abfahrt vom Fleckalm Trail beendet – weil er ja nicht weiß was jetzt noch alles kommt. Vermutlich verliert sie deshalb den dritten Podestplatz in ihrer Klasse. Die drei Wellen zum Schluss sind mir bekannt und die crosscountryartige Topografie kommt mir entgegen, so kann ich auf diesem Schlussabschnitt alle Attacken abwehren und die offene Rechnung aus dem Jahr 2016 begleichen.
Kitz-Alp-Bike | Sa 25.06.16 | Kirchberg in Tirol | 08.00 Uhr
21. Kitz-Alp-Bike 2016Fotos SportografFotosInfosErgebnisseErgebnisseMänner Medium Plus46 km|2000 Hm (232 Klassierte)1. Zorn Manuel (Team Serles) 2:35.332. Thaller Florian (D) 2:38.183. Weschta Thomas (D) 2:38.56105. (35. | 15.) Pesta Philipp (Die Zwei) 3:55.10Frauen Medium Plus46 km|2000 Hm (16 Klassierte)1. Neulinger Stefanie (D) 3:18.092. Möderl Denise (D) 3:24.48,43. Wieltschnig Julia (A) 3:36.3510. (2. | 2.) Pesta Victoria (Die Zwei) 4:02.33Männer Ultra90 km|3800 Hm (117 Klassierte)1. Seewald Andreas (D) 4:32.462. Walker Travis (RSA) 4:36.333. Colledani Nadir (I) 4:54.0394. Hofer Willi (URC Ötztal) 8:06.49Männer Light (83 Klassierte)1. Seebacher Christoph (A) 1:11.302. Seidl Christian (A) 1:11.453. Ellinger Hubert (A) 1:11.508. Köll Daniel (URC Ötztal) 1:15.55
Abfahrt auf dem Wiegalmtrail ins Spertental | Foto: Sportograf.com
Sie lockt mit leckeren kernlosen, liebevoll aufgeschnittenen Melonen und sonst noch ein paar Köstlichkeiten – zum Glück ist die Zeit zu kurz um sie besser kennenzulernen. So wie es bei den Snowboardern Goofy und Regular gibt, gibt es bei den Bikern das Gute und das Schlechte Pedal. Wer mit dem Schlechten Pedal startet hat viel zu erzählen.
Bei sommerlicher Hitze, die laut Wetterbericht ab 17.00 Uhr umschlagen soll in Regen und Gewitter, verzeichnet der Veranstalter nach 21 Jahren einen Teilnehmerrekord. Mit mir am Start stehen voller Vorfreude Victoria und ihr Bruder Philipp die mit roten Startnummern die Strecke Medium Plus in Angriff nehmen. Philipp wird dieses Mal sein eigenes Tempo fahren, stellt sich aber als Wasserträger seiner Schwester zur Verfügung und deponiert ihr unterwegs eine Trinkflasche, die sie aber leider an der vereinbarten Stelle nicht findet. Die gemütlich Anfahrt nach Brixen, im letzten Drittel des Startblocks, ist zwar gefahrlos aber mit Zeitverlust verbunden, der auf der Ultra-Strecke, von den Teilnehmern die nicht ums Podest fahren, später leicht zu kompensieren ist. Auf dem Verbindungsstück zwischen Choralpe und Wiegalm, das abwechselnd bergauf und bergab führt, verliert mein Hinterreifen bei Kilometer 24 laut zischend Luft. Anhalten, das Bike auf den Kopf stellen und den Reifen so drehen dass die Dichtmilch zum Loch im Mantel fließt ist leider notwendig. Nur mühsam dichtet die Pannenmilch im Schlauchlosreifen das Loch, der Reifendruck ist jetzt aber so gering dass ich Luft nachfüllen muss. Blöderweise habe ich eine leere Gaspatrone mitgenommen, was die Weiterfahrt erheblich erschwert, so gerät eine persönliche Bestzeit außer Reichweite und der Kopf schaltet um von Renn- auf Tourmodus. Nach ungefähr zwei Kilometer steht ein Betreuer eines Teilnehmers mit seinem Auto und einer Standpumpe am Rand der Forststraße – hurra das ist nicht das Ende der langen Runde. Erfolglos bleibt der Versuch den Mantel abzudichten und ich lege widerwillig in den Schlauchlosreifen einen Schlauch ein. Währendessen ziehen unbeeindruckt Philipp und nur mit wenig Abstand zu ihrem Bruder Victoria an mir vorbei. Mit Schlauch, Milch und der Hoffnung sie vielleicht noch einzuholen, um mit Victoria oder/und Philipp den zweiten Berg gemeinsam zu erklimmen, fahre ich motiviert weiter.
Für Magier und Zauberer ist die Ablenkung der Zuschauer einer ihrer wichtigsten Tricks für den Erfolg ihrer Kunststücke – und so passiert es auch mir, dass ich bei der ersten und wichtigsten Abzweigung entlang der Ultra-Strecke, abgelenkt von einem Streckenposten und Teilnehmer, mich nur auf sie und nicht auf die Wegweiser konzentriere und falsch abbiege. Die Strecke führt eigenartigerweise Richtung Kirchberg wo sich Start und Ziel befinden und ist mir nicht unbekannt. Skeptisch fahre ich weiter und blicke mich nach Teilnehmern mit lila Startnummern um, es sind aber keine in Sicht. Nicht ganz auszuschließen ist eine Streckenänderung die ich mir vorher nicht richtig angesehen habe. 100 Meter vor dem Ziel zerschellt die Hoffnung auf eine plötzlich auftauchende Streckenteilungen und ich halte an. Viele Gedanken schießen mir jetzt durch den Kopf – 11.00 Uhr Vormittag noch nicht einmal Mittag, um 05.00 Uhr aufgestanden, letztes langes Vorbereitungsrennen vor der Salzkammergut Trophy Tour A in zwei Wochen, traumhaftes Wetter zum Biken… Aus meinen unsortierten Gedanken reißt mich eine Streckenpostin die mir zuruft «dort ist das Ziel»! «Ich weiß, aber ich bin zu früh im Ziel» rufe ich zurück, das versteht sie aber nicht und schüttelt nur den Kopf. Ich fahre nicht durchs Ziel sondern seitlich unter den Absperrbändern zum Parkplatz der Fleckalmbahn und von dort über Kirchberg ins Spertental. Nach 17 km und 300 zusätzlichen Hmn erreiche ich jene Abzweigung wieder bei der ich mich verfahren habe. Unmittelbar danach befindet sich eine Labestation mit einem Timelimit-Schild, auf dem 15.00 Uhr steht. Ohne weitere Pannen sollte sich das auch im Tourmodus noch ausgehen.
Völlig demotiviert im Zenit der Sonne bei 33° Celsius, schlägt die Ochsenalmbergetappe rücksichtslos mit voller Härte auf meinen zentralen Bike-Sympathikus. Die erste Abfahrt am Fleckalmtrail lässt zwar keine Freudensprünge zu, aber die Motivation ist in Begriff zu steigen. Bei der Auffahrt von der Fleckalm über die Bernhardskapelle und die Kitzbüheler Streif bis zur Labestation am Hahnenkamm, kreisen meine Gedanken über der Frage: «Bin ich Letzter»? Dass es einen Kilometer nach der Labestation am Hahnenkamm ein weiteres Zeitlimit gibt wusste ich nicht. «Halt», schreit der Rennkommissar vom ÖRV, «du hast das Timelimit um 20 Minuten überschritten»! Aus seinem Mund klingt das so als müsste ich mich für mein Verhalten rechtfertigen und Strafe fürs zu langsam fahren zahlen. Es waren die leckeren kernlosen liebevoll aufgeschnittenen Melonen die mich aufgehalten haben und sonst noch ein paar Kleinigkeiten die ihn aber nicht interessieren weil er mit dem Aufschreiben meiner Startnummer so beschäftigt ist – er wäre wohl gerne ein Polizist geworden. Alle Teilnehmer die jetzt noch unterwegs sind werden auf die Extrem-Strecke, die nur noch einen kleinen Anstieg von 70 Hm und den Fleckalmtrail bergab ins Ziel vorsieht, umgeleitet. Bei der kurzen Auffahrt bis zu den nächsten Streckenposten habe ich genügend Zeit zu überlegen wie es weitergehen soll.
Die Bekanntschaft mit meiner neuen Freundin die «Rote Laterne»
Da mir aus Teilnahmen vergangener Jahre die Ultra-Strecke bekannt ist, bin ich der Meinung, dass das letzte Timelimit im Spertental um 15.00 Uhr erreichbar sein müsste, deshalb biege ich auf der Ehrenbachhöhe links ab in die Ultra-Strecke – wieder 70 Hm umsonst – und fahre jetzt inoffiziell, nicht mehr alleine, sondern mit meiner neuen Freundin der Roten Laterne im Rennmodus weiter, aber nicht weil ich nicht Letzter sein will, sondern, weil sich das Wetter zunehmend verschlechtert. Die Labestation im Spertental mit dem Zeitlimit 15.00 Uhr, erreiche ich als innoffiziell Letzter um 14.30 Uhr. Die Helfer haben die Labestation bereits abgebaut und mir mitgeteilt, dass die Motorräder, die das offizielle Schlusslicht begleiten, bereits Richtung Ochsenbergalm unterwegs sind. Bei der zweiten Auffahrt zur Ochsenbergalm ist es nicht mehr so heiß und mein Tempo dementsprechend höher als bei der ersten Auffahrt. Nach 600 Hm Bergfahrt beginnt es zu regnen und ich kann erstmals die Motorradfahrer mit ihren leuchtorangen Warnwesten, ungefähr 200 Hm über mir, erblicken. Erst auf der Abfahrt am Fleckalmtrail kann ich sie überholen und fahre jetzt mit der offiziellen Roten Laterne Richtung Ziel. Drei Italiener und zwei Belgier kämpfen sichtlich erschöpft mit der rutschigen Abfahrt und sind deshalb leicht zu überholen – die sehr schwere Rote Laterne nimmt dankenswerterweise ein Holländer mit ins Ziel. Philipp und Victoria sind schon lange im Ziel und genießen die Atmosphäre bei der Siegerehrung. Victoria steigt auf die zweite Treppe am Podest der Medium Plus Strecke und nimmt eine schöne Trophäe mit nachhause. In der Downhill-Wertung auf der Medium Plus Strecke erreicht sie den zweiten Gesamtrang, Philipp den 15. Rang und ich auf der Ultra Strecke den 26. Rang.
Kitz-Alp-Bike | UCI Marathon Weltmeisterschaft
Sa 26.06.13 | Kirchberg in Tirol | 08.00 Uhr
Kitz-Alp-Bike 2013 und die UCI-Marathon WeltmeisterschaftFotos SportografFotosInfosErgebnisseErgebnisse94 km / 4400 Hm – UCI-World Championship Männer (135 Klassierte)1. Sauser Christoph, (CH) 4:30.132. Lakata Alban, (AUT) 4:30.173. Paez Leon Hector Leonardo, (Kolumbien) 4:33.2594 km / 4400 Hm – Männer (Elite und Hobby 165 Klassierte)1. Strobel Andreas, (D) 5:24.312. Zörweg Heinz, 5:26.283. Föger Martin (AUT) 5:32.4945. (12.) Willi Hofer (URC-Ötztal) 6:41:50Frauen (Elite und Hobby 3 Klassierte)1. Kellermayr Theresia (AUT) 7:24.362. Zeller Petra, (AUT) 9:00.0985 km / 3700 Hm – UCI-World Championship Frauen (61 Klassierte;)1. Dahle Flesjaa Gunn-Rita, (N) 4:35.302. Bigham Sally, (GB) 4:39.183. Süss Esther, (CH) 4:42.49
Zwischen Brechhornhaus und Wiegalm | Foto: Sportograf.com
«Schau, der rennt wie ein Junger», ruft ein Zuschauer auf der Choralpe. «Danke, ich sehs als Kompliment», ruf ich zurück.
Nur zehn Grad am Start aber trocken. Die UCI-World-Championships Men starten um 08:00 Uhr und die Womens um 08:30 Uhr. Die restlichen Lizenzfahrer und Wald- und Wiesenstrampler auf der Ultra-Distanz um 09:00 Uhr. Der Veranstalter bietet den Teilnehmern ein weltmeisterliches Programm – sechs Strecken stehen zur Wahl:
Light 15 km / 600 Hm; Medium 35 km /1300 Hm; Medium plus 50 km / 2300 Hm; Exreme 60 km / 3000 Hm; UCI-Damen 85 km / 3700 Hm; Ultra 94 km / 4400 Hm. Die MTB-CC (Cross Country) Bewerbe der Klassen Elite, U23, Junioren Damen und Herrn starten ebenfalls am Samstag ab 14:30 Uhr. Die Kinder, Sport- und Masterklassen starten am Sonntag ab 09:30 Uhr. Das unter den Freeridern sehr beliebte aber komplizierte MTB Enduro Rennen, startet am Freitag den 05.07 am Abend um 17:00 Uhr mit dem Prolog und am Samstag den 06.07, wird abhängig vom Ergebnis des Prologs, das Rennen um 11:00 Uhr freigegeben.
Wir starten wieder wie letztes Jahr bei der Talstation der Fleckalmbahn. Die Hobby- und Lizenzfahrer stellen mit 170 Teilnehmern das größte Fahrerfeld. Hohe Konzentration erfordert die flache Fahrt am Anfang auf den schmalen Feld- und Radwegen, durch die Dörfer Kirchberg und Brixen. Erst nach der Bahnunterführung in Brixen tritt Beruhigung ein – die moderate Auffahrt zur Kandleralm beginnt. Einen Kilometer vor dem Gasthof Chor (Schiliftbergstation Ski Welt) endet der Forstweg. Wer Kraft sparen will oder muss, schiebt sein Bike auf dem Almwiesenboden bis zur Schiliftbergstation. Angepeitscht von den vielen Zuschauern beim Gasthof Choralpe ist die längste Auffahrt des Tages geschafft. Auf den letzten Metern, kurz vor der Zeitnehmung überhole ich im Laufschritt bergauf noch zwei Teilnehmer. Einen Zuschauer beeindruckt das dermaßen, dass er laut ruft «schau der rennt wie ein Junger». Ich schau mich um, außer mir war niemand laufend zu sehen – danke für das schöne Kompliment. Mit einer Banane in der Hamsterbacke, gereicht von den freundlichen HelferInnen bei der Labestation Gasthof Choralpe, geht es bis zum Abzweig Harlassangtrail großteils bergab mit ein paar kurzen Anstiegen. Von der Lichteneggalm führt der Harlassangtrail trocken bis ins Spertental. Abgesehen von einer kurzen steilen Abfahrt zur Forstwegkehre ist der Harlassangtrail für alle TeilnehmerInnen fahrbar. Im leicht bergab führenden immer nassen Spertental, wird auch an trockenen Tagen jeder dreckig. Also Mund zu und Brille aufsetzen nicht vergessen. Die hohe Geschwindigkeit links entlang der Aschauer Ache und der nasse und schlammige Untergrund, vervollständigen das typische Erscheinungsbild eines Mountainbikers für den Zieleinlauf. Vorsicht auf dem schnellen Verbindungstrail, der slalomartige durch nah beieinanderstehende Baumstämme zurück nach Kirchberg führt – ein Abschnitt den MTB-Crosscountry Biker lieben. Die Auffahrt über die Fleckalm zum weltberühmten Hahnenkamm, führt hälftig auf Asphalt und Schotterstraßen ohne schwierige Anstiege. Erst nach der Abfahrt vom Hahnenkamm Richtung Melkalm wartet die zweite Sonderprüfung. Der immer nasse Ehrenbachtrail wird von vielen Teilnehmern sehr langsam befahren und die schwierigsten Abschnitte werden zu Fuß zurückgelegt – deshalb wurde der Ehrenbachtrail in den letzten zwei Jahren verkürzt. Anschließend folgt zum zweiten Mal die Auffahrt zum Hahnenkamm. Der Forstweg endet nach 300 Hmn bei einer Wand, den unter den Schifahreren bekannten Steilhang der weltberühmten Streif. Hier führen künstlich angelegte Treppen geradeaus bergauf in den Himmel und im steilsten Stück wurden Serpentinen, ausgelegt mit Bodenziegeln, in diese Wand geschnitzt. Der Karrenweg zwischen Steilhang und Mausefalle ist im ersten Gang im Schritttempo fahrbar. Erst nach der Mausefalle, im Bereich Hocheckhütte und der Bergstation Hahnenkamm, ist an einen Gangwechsel wieder zu denken. Das Wetter ist nach wie vor ideal – bedeckt, trocken und kühl genug für Höchstleistungen. Jetzt folgt das Kontrastprogramm zur bisherigen Topografie und Schwierigkeit. Wer sich bisher nicht völlig verausgabt hat greift auf den moderaten Steigungen zum Pengelstein noch einmal an bevor die Erholungsfahrt, ausschließlich auf Forststraßen bergab nach Aschau und im leicht bergab führenden Spertental bis zur Schirast in Usterberg, beginnt. Alle Labestationen könnten besser nicht platziert sein, so auch die Labestation bei der Schirast im Spertental, kurz vor der letzten Auffahrt am Krinberg. Die Asphaltstraße endet nach 500 Hm und die Forstraße nach 300 Hm. Die letzten 100 Hm zur Ehrenbachhöhe führen auf einem Single-Trail teilweise sehr steil aber fahrbar bergauf. Bei der Auffahrt zur Ehrenbachhöhe beginnt es jetzt doch noch zu regnen. Die schwierigste und mit Abstand längste Single-Trail Abfahrt der Fleckalmtrail ist jetzt für den Großteil der Teilnehmer nicht mehr unterbrechungsfrei fahrbar. Wer aber im Training MTB-Downhill fährt, sitzt bei so einem Rennen ohnehin auf einem Fully, versenkt seinen Sattel und verschafft sich mit lauten Rufen rechtzeitig Platz für die für mich coolste Abfahrt des Tages. Nach dem dreißigsten Überholmanöver habe ich aufgehört zu zählen wie viele Plätze auf diesem Downhill gutzumachen sind. Der Jammer der Teilnehmer die den Fleckalmtrail bei diesen Bedingungen absolvieren mussten war beim Bikewash und in den Duschen unüberhörbar.
ps: Der Schweizer Sauser gewinnt vier Sekunden vor dem Österreicher Lakata. Lakate war 13 und ich 32 Minuten schneller als letztes Jahr.
Kitz-Alp-Bike | Sa 30.06.12 | Kirchberg in Tirol | 08.00 Uhr
Kitz-Alp-Bike 2012Fotos SportografFotosInfosErgebnisseErgebnisse 94 km / 4400 Hm – Männer Elite/Lizen34 Klassierte1. Lakata Alban, [A] 4:43.242. Huber Urs, [CH] 4:49.023. Buchli Lukas [CH] 4:53.1394 km / 4400 Hm – Frauen Elite/Lizenz8 Klassierte1. Bigham Sally [GB] 5:48.202. Kleinhans Ariane [CH] 6:07.473. Nuessli Jane [CH] 6:12.4994 km / 4400 Hm – Männer Hobby107 Klassierte1. Zettl Uli [D] 5:49.052. Strauss Axel [A] 5:49.563. Friedrich Tobias [D] 5:53.0638.(22.) Hofer Willi [A-URC-Ötztal] 7:13.0
Der Start befindet sich in Klausen, zwischen Kirchberg i. Tirol und Kitzbühel, bei der Talstation der Fleckalmbahn. | Foto: Sportograf.com
35° C – Hitzeschlacht – 30 Plätze gutgemacht auf der sechs Kilometer langen schwierigen Single-Trail Abfahrt, dem Fleckalmtrail, bis ins Ziel.
Seit 250 Jahren gibt es in Tirol Wetteraufzeichnungen und der Juni 2012 zählt zu den sechs heißesten Monaten. Die KitzAlpBike 2012 lockt an fünf Tagen mit unzähligen Veranstaltungen 1633 aktive Teilnehmer ins Brixental. Am Mittwoch verzeichnet der Hillclimb in Brixen mit mehr als 300 Teilnehmern eine Rekordbeteiligung. Nach dem Motto, nur Fliegen ist schöner, schrauben und drehen sich die Dirtbiker am Tag darauf in Westendorf in den blauen Himmel. Am Samstag in der Früh sind die Marathon-Biker auf fünf unterschiedlich langen Strecken unterwegs und am späten Nachmittag die Crosscountry-Biker am Felckalm-Circuit. Die Kids, Schüler, Jugend und Junioren sind am Sonntag an der Reihe und beenden die KitzAlpBike 2012 mit einem neuen Teilnehmerrekord.
94 Kilometer und 4400 Hm misst die Ultra-Distanz die im Hinblick auf die kommende Marathon Weltmeisterschaft 2013 in Kirchberg i. Tirol zum zweiten Mal im Rennprogramm der KitzAlpBike steht und erneut adaptiert wurde. Der Single-Trail in der Mausefalle wurde teilweise auf einen Meter verbreitert und mit Ziegeln planiert,so, dass er auch bergauf fahrbar ist. Der bergab führende Ehrenbachtrail wird leider auf die Hälfte reduziert. Dafür gibt es jetzt aber einen neuen Single-Trail, den Fleckalmtrail, der abgesehen von einem kurzen Abschnitt, permanent bergab, auf einer unglaublichen Länge von sechs Kilometern, bis ins Ziel führt. Nicht zu unrecht warnt der Veranstalter vor diesem Abschnitt und rät die Geschwindigkeit seinem Fahrkönnen dementsprechend anzupassen. Dieser winkelige, wurzelige, schmale, steile und zum Teil nasse Single-Trail Downhill, ist am Nachmittag aufgrund der vielen Teilnehmer für viele eine fahrtechnische Herausforderung, die der Großteil nur noch in Schrittgeschwindigkeit, trialartig oder schiebend, bewältigt. Zu diesem Zeitpunkt ist das Fahrerfeld weit genug auseinandergerissen, so, dass bei der Abfahrt keine Staus entstehen – rechtzeitiges Zurufen vor dem Überholen ist aber notwendig. Ich kann auf dieser unterhaltsamen Abfahrt 30 Plätze gutmachen. Die KitzAlpBike weist mit diesem Single Trail, den schwersten und längsten Downhill, der je bei einem Bike-Marathon in Europa befahren wurde, auf – vielleicht steht deshalb, bei der Ultra-Strecke nur eine einzige Frau am Start.
Kitz-Alp-Bike | Sa 03.07.11 | Kirchberg in Tirol
Kitz-Alp-Bike 2011InfosFotosErgebnisseErgebnisseMänner Strecke Ultra (148 Klassierte)1. Lakata Alban (AUT) 04:36:572. Mennen Robert (D) 04:46:453. Buchli Lukas (CH) 04:49:0686. Willi Hofer 6:44:22Frauen Strecke Ultra (8 Klassierte)1. Bigham Sally (GBR) 05:48:052. Nüssli Jane (GBR) 05:50:053. Giacomuzzi Elena (ITA) 06:00:55.2
Abfahrt auf dem legendären immer nassen Ehrenbachtrail. | Foto: Sportograf.com
Vom Regen verschont sehen 740 TeilnehmerInnen verteilt auf vier Strecken das Ziel aber keinen einzigen blauen Fleck am Himmel. Die selektive Strecke fordert von den Bikern höchste Konzentration und Ausdauer. Die technisch schwierigen Abschnitte im Wald sind nass, schlammig und die Sicht vom herumspritzenden Dreck getrübt. Der Dreck auf der Brille wird auch mir zum Verhängnis und ein Sturz, den ich zum Glück ohne gröbere Verletzungen heil überstehe, ist unausweichlich. Vom nervtötenden gequietsche meiner Vorderbremse abgesehen bleibt mein Bike pannenfrei – Glück im Unglück,denn ich hatte Flick- und Werkzeug zuhause vergessen. Bei der letzten Auffahrt zur Kaseralm liegen drei Pizzas am Boden und die Zutaten der letzten Labestation sind noch gut zu erkennen, Melone, unverdauter Riegel... hier war für eine(n) Ultra-Distanz TeilnehmerIn Schluss. Mein GPS-Logger bestätigte im Ziel die 4400 Hm der Ultra-Distanz. Umarmt seien alle HelferInnen im Ziel und auf der Strecke die sich so fürsorglich um die Biker kümmern.
Kitz-Alp-Bike | Sa 26.06.10 | Kirchberg in Tirol
Kitz-Alp-Bike 2010Fotos SportografFotosErgebnisseErgebnisse88 km Männer (171 Klassierte davon 41 U23/Elite/Master Teilnehmer)1. Brentjens B. (NED) 4:28:552. Koch G. [A] 4:34:143. Binder M. 4:35:04130. (89.) (25.) Hofer W. 6:32:3488 km Frauen (8 Klassierte davon 4 U23/Elite/Master Teilnehmerinnen)1. Binder [D] 5:38:592. Giacomuzzi E. [I] 5:43:333. Hadraschek S. [D] 5:55:03
Mein ungefedertes Bike lässt mich diesen Marathon nicht mehr so schnell vergessen! | Foto: Sportograf.com
Dieser Bikemarathon lässt nicht nur wegen der Anstrengung jedes Mountainbikerherz höher schlagen sondern auch wegen seiner selektiven Streckenführung. Es wechseln schöne Auf- und Abfahrten auf Forst- und Asphaltstraßen mit kurzen extrem steilen Anstiegen, mit wurzeligen und steinigen Single-Trails, die großteils bergab aber auch flach und kurz bergauf führen, mit bergauf unfahrbaren Trage- bzw. Schiebepassagen und mit einem Downhill über gemähte Almwiesen. Labestationen an allen Ecken und Enden, Zuschauer, Film und Fernsehen schaffen zusätzliche Motivation. Die Marathonstrecke ist im guten Zustand. Der Regen am Vortag hat die Single-Trails aufgeweicht die extrem trockenen Abschnitte aber griffiger gemacht. Am Renntag ist es trocken, leicht bewölkt und warm genug.