Sella Ronda Hero | Sa 22.06.13 | Wolkenstein | 08.00 Uhr

Sella Ronda Hero 2013Fotos Sportograf.comFotosInfosErgebnisseErgebnisse84 km Männer Lizenz (1087 Klassierte)1. Paez Leon Hector (I) 4:26.102. Nissen Soren (I) 4:34.463. Periklis Ilias (I) 4:35.14159. (29.) Hofer Willi 6:30.0184 km Frauen Hobby (16 Klassierte)1. Vlaskova Lucie (CZ) 7:09.032. Lechner Tabea (I) 7:16.403. Anderluh Natalija (I) 7:32.03

Im Ziel in Wolkenstein | Foto: Sportograf.com

Wolkenstein und Wolkenbruch.

Unter den 1087 klassierten Männern in der Lizenzklasse befinden sich 51 UCI-Elitefahrerfahrer, 78 Elite Sportfahrer, 2 U23-Elite Fahrer und 956 Fahrer die über einen Verein mit einem sportärztlichen Gutachten vom Radsportverband eine Rennlizenz erhalten. Sie werden eingeteilt in die Kategorien Elite Sport bis 30 Jahren und über 30 Jahren in die Klassen Master 1 bis n. UCI-Elitefahrer sind unabhängig vom Alter Mitglieder eines UCI Pro Teams, U23-Elitefahrer sind zwischen 19 und 23 Jahren und nicht Mitglieder eines UCI Pro Teams.

Große Freude herrscht unter den Teilnehmern als der Bürgermeister von Wolkenstein die Originalstrecke in letzter Sekunde freigibt. Der Erdrutsch am Dantercepies und die Schneefelder am Sourasass zum Passo Pordoi sind unter Kontrolle. Abgesehen von ein paar kleinen Schneefeldern die zu überqueren sind ist die gesamte Strecke für alle Teilnehmer die vor 15:30 Uhr ins Ziel kommen trocken und auf den technisch schwierigen Abschnitten sehr griffig. Es lauern entlang der 85 Kilometer Strecke viele Zerstörer (extrem steile Rampen) die aber, wenn man sie kennt, alle fahrbar sind. Nur im Waldabschnitt nach Sourasass stellt sich den Bikern ein grobsteiniger extrem steiler Karrenweg entgegen auf dem auch die UCI-Profis zwei Kilometer schieben müssen. Nach der Singletrail Hangquerung zum Passo Pordio folgt ein 800 Hm langer Single Trail Downhill nach Canzei - der technisch schwierigste Abschnitt auf der 85 Kilometer Runde. Der landschaftlich schönste Abschnitt ist im letzten Drittel bei der Umrundung der Langkofelgruppe zu finde. Die beeindruckende spektakuläre Bergkulisse lässt die Strapazen der steilen Auffahrt oberhalb der Waldgrenze zum Passo Duron (Mahlknechtjoch) vergessen – nur krämpfegebeutelte Teilnehmer werden zum Absteigen gezwungen. Gedanklich ist das Ziel in Wolkenstein am Passo Duron bereits erreicht, aber ohne Kraftreserven werden die letzten 15 Kilometer noch sehr lang.

Nach 15:30 Uhr begleiten Donner, Blitz und anhaltender Starkregen die wahren Heros ins Ziel. Das Zähneklappern ist aufgrund des stundenlang andauernden Applauses nicht zu hören und nach 11 Stunden Fahrzeit kommen immer noch Teilnehmer ins Ziel.

 

Sella Ronda Hero | Sa 23.06.12 | Wolkenstein| 08.00 Uhr

Sella Ronda hero 2012Fotos Sportograf.comFotosInfosErgebnisseErgebnisse82 km Männer Lizenz (Elite) 745 Klassierte1. Paez Leon Hector Leonardo [I] 4:33.162. Celestino Mirko [I] 4:36.263. De Bertolis Massimo [I] 4:40.00,98. Lakata Alban [A] 4:57.0582 km Frauen Lizenz (Elite) 21 Klassierte1. Schwing Katrin [D] 6:04.162. Krenslehner Verena [A] 6:05.033. Kaltenhauser Barbara [D] 6:17.3882 km Männer (Hobby) 238 Klassierte1. Piazza Georg [I] 5:09.522. Rabensteiner Johann [I] 5:28.593. Pfattner Franz [I] 5:40.2326. Willi Hofer [A-URC-Ötztal]  7:02.3882 km Frauen (Hobby) 6 Klassierte1. Vlaskova Lucie [CZ] 6:57.102. Anderluh Natalija [SLO] 7:27.483. Mondina Samanta [I] 9:12.17

Julia Innerhofer aus Südtirol steht ebenfalls am Start beim Sella Ronda Hero. Sie gewann 2011 bei der WM die Bronze Medaille. | Foto: Sportograf.com

 Hier sieht jeder so aus als stünde er einmal in der Woche bei einem Radrennen auf dem Podest.

Im Weltnaturerbe der UNESCO umrunden 1900 TeilnehmerInnen die einzigartige Sellagruppe – bei einem UCI Class 2 XCM Rennen bei dem auch HobbyfahrerInnen teilnehmen dürfen.

Bei der Anfahrt am Freitag zeigt das  Außenthermometer bei der Autobahnausfahrt «Val Gardena» um 18:00 Uhr immer noch 35° C im Schatten, aber Wolkenstein liegt auf 1563 Meter Seehöhe und dort sind solche Temperaturen zum Glück unmöglich. Eine Stunde später und 1000 Hm mehr, misst das Thermometer in Wolkenstein 10 Grad weniger, aber immer noch 25° C und das um 19:00 Uhr. Im Gepäck, den Temperaturen entsprechend, für den Abend eine dünne Windjacke und ein noch dünnere Windjacke für das Rennen. Wer hätte gedacht dass ich am Start beides anhaben werde.

Der Wecker läutet um 06:30 Uhr und der Blick aus dem Fenster zeigt einen grauen wolkenverhangenen Himmel der nichts Gutes verspricht. 750 Lizenzfahrer kommen aus insgesamt 26 Nationen und waren eine halbe Stunde vor dem Start bereits eingereiht als es stark zu regnen beginnt.

 Nach der erste Abfahrt sind die Brillen der Biker derart verdreckt und die Berge vom Nebel leider verdeckt, so, dass vom «Welkulturerbe» nicht viel zu sehen ist.

Die Gäste im Hotel Oswald, darunter auch einige Hobbyfahrer, konnten sich den Start während dem Frühstück, wie aus der VIP-Lounge bei einem Formel 1 Grand Prix, von der verglasten Panoramaveranda im ersten Stock aus 5 Meter Entfernung ansehen und hatten vom Hotel aus direkten Zugang zur hauseigenen Tiefparkgarage in der es intensiv nach Kälteschutzcreme riecht. Die Hobbyfahrer haben das Glück eine Stunde später zu starten, denn zu diesem Zeitpunkt lässt der Regen nach, änderte aber nichts an den tiefen Temperaturen von maximal 8° C. Während dem Rennen gibt es keinen Regen trotzdem zeigt sich die Sonne so gut wie nie, deshalb blieb die Strecke rutschig bis zum Schluss. Fast alle Teilnehmer haben große Schwierigkeiten bei den Abfahrten auf den extrem rutschigen Single Trails, die, wenn man sie addiert 34 Kilometer lang sind und 40 Prozent der gesamten Streckendistanz ausmachen.

Das Steigungsdiagramm der 82 Kilometer Runde zeigt insgesamt vier längere Bergetappen, die jede für sich betrachtet, abschnittsweise so steil sind, dass der Großteil der TeilnehmerInnen schiebend schneller ist als fahrend. Die langen Fußmärsche und die vielen Staus auf den schmalen Single Trails, sind der Grund für die niedrigen Durchschnittsgeschwindigkeiten im Vergleich zu anderen MTB-Marathons. Auf den letzten zehn Kilometern sind viele zermürbende kurze Anstiege bis ins Ziel zähnebeisend zu bewältigen, vor allem für jene die die Strecke nicht kennen.

Die offizielle Zeitnehmung endete um 18:15 Uhr und dann lichtete sich der Himmel und die Sonne kommt kurz, bevor sie wieder untergeht zum Vorschein.